Folge 6: Abschreiben erlaubt! IT-Architektur und Organisation neu denken
Shownotes
Wie sieht die Zukunft der Software-Entwicklung bei JobRad® aus? Markus Rebbert, Head of Technology, hat eine klare Vision – und teilt sie in dieser Folge mit Urs und Holger.
Es geht um große Fragen: Wie muss die PTO (Product & Tech Organization) strukturiert sein, um langfristig erfolgreich zu sein? Wann ist der richtige Zeitpunkt, alte Systeme abzuschreiben? Und von wem können wir dabei lernen? Markus erklärt, warum IT-Architektur und Organisationsstruktur Hand in Hand gehen müssen und wie JobRad® den Spagat zwischen Pragmatismus und technischer Exzellenz meistert.
Besonders spannend: Die Diskussion über Mut. Wie werden wir mutiger in unseren Entscheidungen? Wo haben wir unterwegs nachjustiert? Und wie schaffen wir es, nicht nur die Entwicklungsteams, sondern das gesamte Unternehmen auf dieser Reise mitzunehmen?
Eine Folge über technische Schulden, strategische Weichenstellungen und die Kunst, zur richtigen Zeit das Richtige zu tun.
Danke fürs Einschalten! Welche Themen rund um JobRad® und Software-Entwicklung brennen euch unter den Fingernägeln?
Transkript anzeigen
00:00:05:
00:00:13: Hallo, liebes Internet.
00:00:14: Herzlich willkommen zu einer neuen Folge Increase Cycle Time.
00:00:18: Ich bin Holger, ich melde mich hier aus Hollywood, was bekannteweise ein Stadtteil von Freiburg ist.
00:00:24: Ich bin Softwareentwickler bei Jobrad und ich mache zusammen mit dem US diesen schönen Podcast.
00:00:31: Hallo US.
00:00:31: Hallo Holger, hallo Internet.
00:00:35: Ich bin Urs, ich bin bei Jobrad als Team Lead Developer Experience und helfe unseren Entwicklenden effizient effektiv Software zu entwickeln.
00:00:45: Und wir möchten euch gerne im Increase Cycle Time Podcast näher bringen, wie Jobrad Software entwickelt.
00:00:52: Und heute haben wir einen ganz besonderen Gast, den Markus, Head of Technology bei Jobrad in der PTO.
00:00:59: Hallo Markus!
00:01:01: Hallo ihr beiden, ich freue mich hier sein zu dürfen und bin schon gespannt auf diese Folge.
00:01:05: Wir sind ganz aufgeregt.
00:01:05: Und wir erst.
00:01:08: Wir kommen gar nicht vorwärts jetzt, weil wir alle ganz aufgeregt sind.
00:01:12: Ja, wir hatten ja, ich weiß jetzt nicht in welcher Chronologie, wie diese Folgen veröffentlichen, aber in grauer Fortzeit, was vielleicht eine Folge oder vielleicht auch fünf Folgen vorher war, eine Folge über die PTO, die Organisation, in der wir arbeiten und in der Folge ging es um Ich würde mal sagen, die Historie
00:01:31: der PTO.
00:01:32: Also wie wurde Jobrat zu einem Technologieunternehmen?
00:01:35: Oder was waren die ersten Schritte?
00:01:37: Und ja, wie... Was waren die Gründe von... Was waren die Gründe, eine Technologieorganisation zu gründen?
00:01:49: Wie sind wir da hingekommen, vielleicht Produktteams zu haben?
00:01:55: Und heute wollen wir vielleicht mal drüber reden.
00:01:57: Wo geht's denn hin?
00:01:58: Was ist denn die Vision?
00:01:59: Wir haben jetzt den Status quo.
00:02:00: Wir haben in der letzten Folge schon angetriggert.
00:02:03: Na ja, das ist ja plattes Spruch.
00:02:05: Das einzig beständige ist der Wandel.
00:02:07: Und ich glaube, genau deswegen sind wir also immer hier.
00:02:10: Genau.
00:02:10: Und wenn wir in die Zukunft blicken, dann ist ja die große Frage, wo wollen wir eigentlich hinkommen?
00:02:15: Und was ist deine Vision?
00:02:17: Vielleicht
00:02:18: auch für die Zuhörer?
00:02:20: Innen, du bist, glaube ich, ein Wegbereiter der PTO, wenn ich der Wegbereiter.
00:02:28: Welche Vision verfolgst du?
00:02:29: Wo willst du hinkommen mit der PTO?
00:02:32: Das ist eine ziemlich breite Frage, ziemlich weit.
00:02:35: Andere
00:02:36: bitte in einer Minute.
00:02:38: Wir haben
00:02:39: einen straffen Zeitplan.
00:02:41: Also, tatsächlich, wir auch in den letzten Folgen schon besprochen hat.
00:02:48: Jobrat hat ein rasantes Wachstum hingelegt.
00:02:51: Und ich glaube, das sucht seinesgleichen, hat einen eigenen Markt geschaffen und den auch sehr, sehr erfolgreich besetzt.
00:03:00: Und jetzt ist natürlich auch die Frage, wie geht es nach diesem erfolgreichen ersten Jahren, wie geht es eigentlich weiter?
00:03:07: Was gibt es vielleicht neben dem?
00:03:09: Dienstrad Leasing und der hatte das so schön formuliert.
00:03:12: Jobrate, die machen auch Softwareentwicklung.
00:03:15: Ja, wir sind ein Technologieunternehmen, auch wenn man es vielleicht gar nicht erahnt oder vielleicht auch gar nicht sein will.
00:03:22: Und tatsächlich, wenn man sich so in der weiten Welt mal umschaut, welche Unternehmen sind erfolgreich?
00:03:29: Welche sind auch in oder wappnen sich für die Zukunft?
00:03:34: Die setzen alle auf Technologie und tatsächlich setzen Technologie als Treiber ein.
00:03:38: Und das ist genau auch mein Bild und ich glaube auch das Bild unserer Aller, dass wir genau jetzt an der Stufe sind, die nächste Stufe zu zünden.
00:03:50: Wenn du sagst, Technologie als Treiber, das ist so das ganz große Ziel, glaube ich, das Unternehmen durch Technik voranzubringen, in Richtung zu lenken, die in die Zukunft weiß.
00:04:04: Wenn wir so eine Ebene nicht tiefer blicken, was heißt das für die PTO als Zielbild?
00:04:08: Also wie müssen wir sein, damit es funktioniert?
00:04:11: Ja, ich bin ein großer Freund.
00:04:12: So kann man vielleicht auch meine Vergangenheit nachlesen.
00:04:17: Ich bin ein großer Freund zu sagen, dass man einzelne Geschäftsmodelle Wertströme tatsächlich mal in kleinere Teile zerteilt.
00:04:27: um sie halt auch händelbar zu machen.
00:04:29: Also wie aus der Mathematik kannst du ein großes Problem nicht greifen, mach es kleiner und löse die Einzelteile.
00:04:34: Und ich glaube, das ist auch so ein bisschen der der Ansatz, den wir hier technologisch, architekturell verfolgen, zu sagen, wir unterteilen unseren typischen Geschäftsprozess in einzelne Wertstromteile und versuchen dann auf diesen einzelnen Wertstromteilen Verantwortung zu legen.
00:04:51: Wir hatten das letzte Mal so schön beschrieben, wir haben unterschiedliche Produktteams und das ist auch meine Vorstellung, dass wir es schaffen technologisch und auch organisatorisch diese Verantwortung in diese Teams zu verlagern und dort auch möglichst eigenständig diese einzelnen Wertströmteile weiterzuentwickeln.
00:05:10: Und das ist im Prinzip mein Architekturelle DNA, die da durchspringt, aber für mich ist das auch eine der großen Erfolgsrezepte, wenn man sich mal in den anderen Unternehmen umschaut.
00:05:26: Ist es so, dass diese Inspiration von anderen Unternehmen kommt oder kommt es... aus deinen Erfahrungen, ist das eine Mischung aus allem?
00:05:35: Also was inspiriert
00:05:36: da?
00:05:36: Ja, das ist sicherlich eine Mischung aus allen.
00:05:38: Also wenn ihr mal so ein paar Jahre zurückblättert, tatsächlich die oft zitierten Unternehmen, Spotify, Spotify Modell etc.
00:05:50: und auch die jüngsten Weiterentwicklungen, die man so im Bereich Team Topologies oder sonstiges nachlesen kann, die fußen alle so ein bisschen darauf.
00:06:01: Architekturell diesen Domain Driven Design Ansatz zu fahren, tatsächlich auch Systeme kleiner zu machen, nicht unbedingt immer im Kontext von, wir müssen unbedingt Microservices machen, weil jeder jetzt Microservices macht, sondern da, wo es Sinn ergibt.
00:06:19: Aber tatsächlich sind das natürlich auch die Voraussetzungen, um das, was ich vorhin sagte, diese Teamautonomie auch gewährleisten zu können.
00:06:26: Es bringt mir halt nichts, in einem schlecht strukturierten, nicht modularen Monolithen herumzustellen, wenn ich dreißig Teams habe beispielsweise.
00:06:36: Sondern dafür, warum sich die Voraussetzungen schaffen.
00:06:42: Hast du für dich Erfolgskriterien?
00:06:44: Wann denkst du, wann ist das gelungen?
00:06:49: Wann müssen wir vielleicht die nächste Stufe lesen?
00:06:51: Das greift vielleicht sehr weit in die Zukunft.
00:06:56: Aus meiner Erfahrung raus bist du damit niemals fertig.
00:06:58: Also tatsächlich, für mich ist es auch immer sehr, sehr wichtig, auf diesen Weg dahin halt diese Erkenntnisse, die man dann sammelt, auch direkt wieder einsetzbar zu machen.
00:07:06: Also ich glaube, es wäre ein absolutes Antipätern zu sagen, ich entwerfe jetzt die Dienstrat-Leasing-Architektur und so wird es sein, so sei es, ja, in den Jahr twenty, sieben, zwanzig oder vielleicht sogar noch später, sondern tatsächlich zu sagen, Wo kann ich das, was ich vorhin sagte, wie Modularisierung, wo kann ich das heute schon einsetzen?
00:07:26: Wo kann ich das sichtbar machen?
00:07:29: Und wo macht es tatsächlich auch Sinn?
00:07:32: Und was nach dem Erfolg gefragt ist, ein wichtiges Kriterium für mich dabei ist, wenn ich ein Produktteam oder ein Plattformteam in die Lage versetzt habe, ein Produktteil, einen wichtigen Funktionalbestandteil eigenständig weiterzuentwickeln.
00:07:50: oder auch ganz technisch gesprochen zu sagen, Sie entscheiden selbstständig darüber, wann released wird, wie oft released wird, wie der Diplomentprozess aussieht im Konkreten.
00:08:00: Da stehen wir heute noch nicht.
00:08:02: Aber das wäre für mich ein wichtiges Erfolgskriterium.
00:08:06: Kann man sagen, dass das Ziel ist, aus einem Produkt viele zu machen, die dann wieder sich zu einem Gesamtbild finden?
00:08:14: Ja, also tatsächlich im E-Commerce hat sich so ein... So ein Begriff durchgesetzt.
00:08:21: Ich glaube, es war Gartner, kann man jetzt vonhalten, was man will.
00:08:25: Dann haben sie sich so Composable Commerce.
00:08:27: Und ich glaube, das trifft auch hier ganz gut.
00:08:29: Wenn du sagst, ich habe eigenständige Module, ich habe eigenständige Services und ich kann immer wieder diese Module zu etwas Neuem komponieren, ohne größeren Aufwand.
00:08:38: Wir wissen alle, das kommt nicht vor Freelunch, aber dass der Aufwand dafür möglichst gering ist.
00:08:45: Und ich glaube, das ist so der Ansatz.
00:08:47: Also nicht... Das Zerschlagen oder das Aufbrechen von Monolithen ist nicht das Ziel, sondern was kann ich dadurch erreichen?
00:08:57: Mein Ansatz ist auch, und das hört man wahrscheinlich im Management relativ ungern, dass man durch solche Ansätze und auch die organisatorischen Begleitstrukturen wie Agile, krossfunktionale Teams kennen wir alle, dass man dadurch schneller wird oder günstiger.
00:09:12: Also das zeigt die Erfahrung, das ist nicht so.
00:09:15: Ich komme früher mit meinen Produkten heraus.
00:09:18: Und ich kann früher auf Veränderungen im Markt, im Wettbewerb reagieren.
00:09:23: Und ich glaube, das ist dann auch das, was du erreichen willst.
00:09:27: Gerade in so dieser oft zitierten FUKA-Welt, wo du auch siehst, der Markt verändert sich, mein Geschäftsmodell verändert sich, wie schnell bin ich in der Lage, darauf reagieren zu können.
00:09:37: Oder sogar, ihn selber zu gestalten.
00:09:41: Idealerweise ja.
00:09:44: Und wenn das das Ziel ist, Was müssen wir tun, um dahin zu kommen?
00:09:48: Also was kannst du auch tun, um eine Organisation dahin zu bringen?
00:09:54: Ja, also ich bin großer Freund davon mit der Organisationsstruktur, wie wir sie jetzt heute auch aufgebaut haben.
00:10:00: Habt ihr jetzt heute oder in den letzten Folgen ja auch durchaus schon mal ein paar Einblicke gegeben.
00:10:06: Da kommen wir her, das würde ich sagen, da sind wir noch nicht fertig, aber die Strukturen, die stehen.
00:10:12: Also ja, wir haben auch noch sehr viel zu tun in den einzelnen Arbeitsabläufen, in den Kollaborationen zwischen den einzelnen Teams.
00:10:21: Ich glaube aber trotzdem, dass wir da einen guten Sprung gemacht haben.
00:10:26: Und der nächste Schritt wäre jetzt auch zu sagen, wie kann ich jetzt tatsächlich diese einzelnen Funktionalitäten, die wir heute in unseren bestehenden System, ich will sie gar nicht Legacy nennen, Legacy ist irgendwie alles, was da ist ja schon fast inflationär gebraucht, tatsächlich aber wie können wir dort Funktionalitäten herausnehmen?
00:10:47: Was sind funktionale Bestandteile, wo wir sagen, da können wir als Jobrat auch einen echten Mehrwert schaffen?
00:10:56: Da lohnt es sich vielleicht genauer hinzugucken, daraus einen eigenen Service, einen eigenen Bestandteil zu machen, um das, was ich vorhin schon sagte, um eben früher auch Veränderungen herbeizuführen oder sogar komplett neu zu gestalten.
00:11:12: Also sprich an isolierten Themen üben, um das dann in die Organisation zu verbreitern.
00:11:18: Also das ist tatsächlich auch ein Ansatz, den ich immer ganz gerne verfolge, nämlich so rein aus Risiko betrachtung.
00:11:24: Du fängst jetzt nicht an, irgendwie sofort am Herzen zu operieren, sondern oder das, was dein Geschäftsmodell ausmacht, sondern du versuchst dich natürlich vielleicht eher in Rand bereichen, um halt auch zu experimentieren hinsichtlich der Vorgehensweise, nicht nur unbedingt neue Technologien, aber wie schon sagte Vorgehensweisen tatsächlich dort auch die ersten.
00:11:47: Ja, auch interne Experimente zu machen, genauso wie wir es auch in der Produktentwicklung machen, in der Discovery beispielsweise.
00:11:55: Du bist, oder wir haben ja gerade gesprochen, du bist Head of Technology.
00:12:02: Wir haben gerade relativ viel überorganisatorisch oder bei Wertströme oder wie organisieren wir uns.
00:12:08: Wie ist das, vielleicht sind das zwei Fragen, wie viel Techniker bist
00:12:13: du?
00:12:14: Oder was ist für dich?
00:12:16: Wir haben den Technikteil, wir haben den Organisationsteil.
00:12:20: Was ist da für dich wichtiger?
00:12:21: Kann man die Frage beantworten?
00:12:23: Ich glaube, wichtiger kann man das nicht sagen, was davon wichtiger ist.
00:12:28: Ich glaube, das würde mir echt schwer fällen.
00:12:31: In meinem Herzen, in meiner DNA bin ich immer noch Techniker und ich werde es auch bleiben.
00:12:35: Tatsächlich, was aber auch meine Erfahrung ist, dass es eben nicht trennbar ist.
00:12:39: Also diese klassischen Ansätze, hier ist die IT, die kümmern sich um Strom, Netzwerk und Metall.
00:12:48: Ich glaube, diese Zeiten sind halt vorbei und ich bin ein großer Verfechter und deswegen bin ich wahrscheinlich auch sehr stark auch auf dem organisatorischen Teil gerade herumgeritten.
00:12:58: Für mich ist ein Paradigma technologische Architektur und Organisationsstruktur müssen in Hand in Hand gehen.
00:13:05: Deswegen bin ich auch ein großer Verfechter, so wie wir jetzt auch die Organisation gebaut haben, auf Basis dieser Cross-Funktionalität.
00:13:12: Wir haben immer Produkt, wir haben immer UX-Design und wir haben natürlich auch Entwicklung, Architektur und alles, was dazugehört.
00:13:19: Also long story short, ich bin ein Techniker durch und durch.
00:13:27: entwickeln, tue ich nur noch selten.
00:13:29: Ich glaube, dann möchtet ihr auch nicht mehr reinschauen.
00:13:33: Aber tatsächlich, ich glaube, viele Anleihen auch hinsichtlich Organisationen, auch diese Ansätze von Wertstromorientierung
00:13:43: etc.,
00:13:43: die kommen eben aus der Technologie oder aus technologischen Organisationen.
00:13:48: Und da haben wir natürlich uns auch reichlich bedient in der Organisation, wie wir sie heute aufgebaut
00:13:55: haben.
00:13:57: Und das glaube ich auch gut so, oder?
00:13:59: Also ist es lieber gut abgeschrieben, als war schlechtes selber erfunden?
00:14:03: Ja, ich bin kein großer Freund von so eins zu eins abschreiben.
00:14:08: Also ich komme aus der Zeit, wo ich sehr, sehr viel, wo ich auch lange Zeit in der Beratung war, wo Organisationen oder Unternehmen gesagt haben, wir müssen jetzt das... Spotify-Modell implementieren.
00:14:20: Also dann auch mal die Frage, was erwartest du denn oder was planst du denn an Investitionen in die Organisationen?
00:14:27: Ja, ich möchte fünfzehn Entwickler einstellen.
00:14:30: Dann muss man halt auch sagen, passt vielleicht nicht ganz zusammen.
00:14:34: Aber immer genau diese Abwägung zu finden.
00:14:39: sehr stark auf die Erfahrung auch von anderen zu setzen und möglichst die Fehler nicht selber noch mal zu machen.
00:14:46: Ich glaube, das ist immer ein guter Rat.
00:14:48: Ja, und da hast du ein Beispiel, wo du die Patterns, die du gerade beschrieben hast, angepasst hast auf Jobrat.
00:14:58: Also wo haben wir individualisiert, wo haben wir?
00:15:03: In erster Linie musst du natürlich immer drauf gucken, was ist das Geschäftsmodell?
00:15:07: Was sind die Veränderungen?
00:15:09: Und du kannst jetzt normal solche Sachen, die im E-Commerce oder jetzt als Musics Streamingdienst funktionieren, kannst du jetzt nicht auf den Geschäftsprozess Dienstradleasing anwenden.
00:15:22: Es gibt Grundprinzipien, dass Domaingetriebe gucken, was sind die einzelnen Kontexte, was sind die einzelnen Bestandteile des Wertstroms?
00:15:30: Das bleibt immer gleich.
00:15:32: Design.
00:15:34: Und dann natürlich auch, wo wir Anpassungen gemacht haben, wie sind die einzelnen Teams zusammengesetzt beispielsweise.
00:15:41: Da gibt es unterschiedliche Ansätze, die gehen eher von größeren Teams aus.
00:15:46: Da haben wir irgendwo einen Mittelweg gefunden mit unseren Teamgrößen von ungefähr sechs bis sieben Personen pro Team.
00:15:53: Das kann auch mal mehr oder auch mal weniger sein.
00:15:56: Das kenne ich durchaus auch noch anders.
00:16:06: Erfahrung gemacht, wo du nachjustieren musstest.
00:16:08: Also wo du das Gefühl hattest, wir haben jetzt einen guten Plan gehabt, aber der hat für uns nicht funktioniert, weil Jobrat anders funktioniert, weil ... was nicht Dienstrad-Leasing so anders ist als E-Commerce?
00:16:24: Ich glaube, den Teil, den wir sicherlich nachjustiert haben, ist die Integrationsfähigkeit insbesondere nach außen und da reden wir natürlich über Anbindung von Leasing-Unternehmen bzw.
00:16:36: auch von Arbeitgebern, von dem Fachhandel, was sicherlich für uns auch sehr interessant ist als im Geschäftsmodell.
00:16:44: Wir sagen, da mussten wir jetzt nochmal investieren bzw.
00:16:48: tatsächlich mal nachjustieren.
00:16:49: organisatorisch, ein zweiter Teil und da bin ich tatsächlich auch mit der Anpassung jetzt sehr zufrieden, ist so das ganze Thema Plattform, wo ich sage, in meiner Vergangenheit insbesondere war das immer der Teil, der häufig in der Betrachtung herunterfällt, also nicht in den Überlegungen, aber wo ich sage, da haben wir glaube ich einen guten Schritt gemacht, tatsächlich das Thema Infrastruktur, das Thema Plattform, Bereitstellung für die Produktteams, wo wir sagen, da bin ich zufrieden mit, wie wir es heute machen.
00:17:25: Einen wichtigen Vertreter habe ich hier vor mir sitzen, weil ich glaube tatsächlich, genauso wie wir auch die Customer Experience gucken, müssen wir halt auf Developer Experience gucken und das zahlt sich ja ja auch heute schon aus.
00:17:38: Ich werde nicht dagegen argumentieren.
00:17:43: Gibt es denn noch Ecken, wo es aus deiner Sicht heute Noch knirscht, ich meine Veränderung, da knischt es immer so ein bisschen, man kann sich immer so ein bisschen beschweren, aber das ist glaube ich eben nicht im Natur der Sache.
00:17:54: Aber gibt es eine spezielle, speziellen Bereich, wo du sagst, ah, hätte ich gedacht, in deinem Zielbild sehe das noch anders aus.
00:18:04: Ja, ich glaube so ist richtig formuliert.
00:18:05: Also das ist richtig knirscht.
00:18:07: Also ich erwarte natürlich, dass so ein Prozess auch Zeit braucht.
00:18:12: Tatsächlich auch, wenn wir gucken, wo kommt Jobrat her, wie was hat Technologie vorher eine Rolle gespielt, bevor es die PTO gab.
00:18:19: Tatsächlich hätte ich erwartet, dass dieser Ansatz, dass ich mit mutigen Teams nach vorne breche, die eigenständig Experimente machen können, dass wir da schneller sind.
00:18:30: Das könnte aber auch in meiner Ungeduld liegen.
00:18:33: Wo ich sage, aber rückblickend oder tatsächlich jetzt mal realistisch drauf guckend, ist das natürlich auch ein Entwicklungsprozess bei jedem einzelnen, bei jedem einzelnen Menschen, den wir jetzt in der Organisation haben.
00:18:48: Und ich würde mir einfach wünschen, dass wir da auch mutiger werden, dass wir in Richtung Lernkultur wesentlich oder die Lernkultur, die wir versuchen auch bereitzustellen, dass wir diese auch nutzen.
00:19:00: Ich glaube, hier ist niemand, der, ich sage mal, Fehler sanktioniert, wenn man es vielleicht typischerweise kennt.
00:19:09: Das gibt es nicht.
00:19:10: Und ich würde mir wünschen, dass wir da wesentlich progressiver werden.
00:19:16: Also wir haben letztes Jahr den Ansatz mit unserem Hackathon, der meines Erachtens ein Riesenerfolg war.
00:19:21: Und die Frage einfach auch damit begleitend, warum arbeiten wir eigentlich nicht dauerhaft so?
00:19:26: Das ist so, ja.
00:19:28: Aber ich glaube, es ist gleichzeitig was... Wahnsinnig schweres in der Entwicklung jetzt aus Führungsperspektive, weil du kannst ja jemandem nicht einfach sagen, sei mutig.
00:19:37: Genau.
00:19:38: Wie sei selbstständig oder so.
00:19:39: Es ist nicht umsetzbar und dafür muss ich Voraussetzungen schaffen und muss mehr Vertrauen erarbeiten.
00:19:46: Das eine und das andere ist halt nicht nur sagen, sei mutig, sondern... auch einen Rahmen schaffen, in dem man mutig sein kann, wo das Team irgendwie die Konsequenzen ihres Handelns voraussehen kann und auch weiß, was passiert, wenn ich mutig bin und das schief geht und so weiter.
00:20:06: Kannst du das weiterführen?
00:20:08: Was tust du ganz oder was tust du das Führungsteam nicht persönlich ganz konkret, um da zu helfen oder zu zu enable?
00:20:16: Ich glaube tatsächlich auch hier sind wir immer noch in diesem Change-Prozess, auch da haben wir riesen Schritte gemacht.
00:20:23: Ich beschreibe das immer so ganz gerne und da war Jobrat auch, bevor wir mit der PTO angefangen haben, sicherlich schon weiter, dass die Führungskraft sich verändert von einer reinen Aufgabendelegation hinzu.
00:20:37: Ich nenn es immer ganz gerne so als Coach, als Erlebler, als Empowerer.
00:20:40: Sondern dann kannst du dich natürlich bewusst freuen, was heißt denn das für mich als Führungskraft, als Team-Lied oder als Unit-Lied?
00:20:47: Und tatsächlich ist es dann eher diese Begleitung der Mitarbeitenden oder der weiteren Führungskräften auch mit Feedback zu arbeiten, zu sagen, wie nehme ich dich wahr in deiner Führungsrolle?
00:21:01: Wie nehme ich dich wahr in diesem Coaching?
00:21:05: Gibst du mir die notwendige Sicherheit, auch diese Fehler machen zu dürfen, die wir vorhin besprochen haben?
00:21:12: Und tatsächlich auch zu... zu begleiten oder auch vielleicht methodisch zu begleiten, mit Fehlern, mit weiteren Entwicklungen umzugehen.
00:21:22: Also gerade so das Thema auch, so geht es euch wahrscheinlich auch oder wie jedem Mitarbeitenden, wie kann ich mich weiterentwickeln?
00:21:33: Was sind für mich so die nächsten Schritte?
00:21:35: Ich möchte einen Spezialist in Technologie XY werden und dann die Frage zu stellen als Führungskraft, wie kann ich dich begleiten?
00:21:42: Was ist das Ziel, das Ziel überhaupt erst mal zu formulieren?
00:21:45: Und das ist manchmal gar nicht so einfach.
00:21:48: Und dann aber auch runterzubrechen, was sind eigentlich die einzelnen Maßnahmen, die ich dafür brauche?
00:21:53: Stell dir vor wie so ein klassisches Projektplan, was sind die unterschiedlichen Meilensteine, um das zu erreichen?
00:21:59: Und das brauchst du als Führungskraft, aber bist natürlich auch gleichzeitig betroffen in deiner eigenen persönlichen Entwicklung.
00:22:06: Und ich glaube, das ist so der grobe Unterschied in der Rolle als Führungskraft.
00:22:11: So, und tatsächlich für mich oder für uns, in der Verantwortlichkeit der PTO, ist genau diesen Gestaltungsspielraum auch zu geben.
00:22:22: In der Ausübung als Führungskraft, aber auch in der Gestaltung der einzelnen Produkte oder Produktteile, den zu geben.
00:22:31: Also da gehören, wie jetzt mehrfach erwähnt, das Thema Lernkultur gehört dazu.
00:22:37: Aber auch diese Übertragung von Verantwortung in den Teams.
00:22:43: Da kann nicht jeder mit umgehen, von heute auf morgen.
00:22:46: Und auch das ist ein Prozess.
00:22:50: Jetzt ist das ja nicht nur eine Transformation für die PTO selbst, sondern vor allem auch für den Rest des Unternehmens, weil da jetzt eine Division ist, die sagt, wir arbeiten jetzt anders, wir sind jetzt schneller, mutiger, wir machen auch mal was kaputt.
00:23:04: vielleicht, wie sehr coacht du auch, sagen wir mal, den Rest des Unternehmens.
00:23:09: Das ist sicherlich und da muss man realistisch draufgucken.
00:23:12: In diesem Prozess sind wir auch immer noch mittendrin.
00:23:14: Das klappt mal besser, mal weniger gut.
00:23:18: Tatsächlich, wo wir auch nicht nur als PTO tatsächlich wirken, sondern da ist das gesamte Unternehmen bis hin zur Geschäftsführung insbesondere gefordert.
00:23:31: Neue Art des Arbeitens auch zu vermitteln und auch zu sagen, da stehen wir jetzt hinter, das ist jetzt die neue Art, wie wir arbeiten wollen, weil wir glauben, dadurch werden wir erfolgreich.
00:23:43: Tatsächlich können wir als PTO da sicherlich methodisch unterstützen.
00:23:48: Aber diese Ausrichtung des gesamten Unternehmens, das ist natürlich dann Geschäftsführungsaufgabe.
00:23:54: Die Uhr sagt mir, wir sind so bei, naja, die Vorrede, die niemals veröffentlicht wird.
00:24:02: Hast
00:24:02: du noch etwas, was du unseren Hörern, unseren Höreren mitgeben möchtest?
00:24:10: Dass wir natürlich ein fantastischer Arbeitgeber sind.
00:24:12: Ich glaube, das habt ihr schon mehrfach erwähnt.
00:24:16: Tatsächlich, ich glaube, ohne zu viel zu verraten, Man darf sehr viel sehr gespannt sein auf das, was aus der PTO noch herauskommt, was wahrscheinlich niemand erwarten wird, was vielleicht auch ein bisschen mehr als Dienstradlesing ist.
00:24:33: Dafür haben wir diese Organisation aufgebaut und tatsächlich kann ich nur sagen, das fühlt sich sehr gut an.
00:24:39: Wir haben rasantes Wachstum hingelegt.
00:24:45: Das hat viele Körner gekostet, aber wir sind jetzt gerade so in der Phase des Erntens, wie ein geschätzter Kollege letztens sagte.
00:24:52: Ist okay.
00:24:53: Und tatsächlich sieht man jetzt tatsächlich die ersten Erfolger dieser neuen Organisation.
00:25:03: Ja, das ist eine Erfahrung, die ich teile.
00:25:06: Ich bin ja zu einem Zeitpunkt gekommen, wo ... der offizielle Wechsel zur PTO gerade recht frisch war, nach drei, vier Monate danach.
00:25:21: Und jetzt habe ich das Gefühl, jetzt sehe ich so wirklich in den Teams das, was du beschreibst.
00:25:30: Der neue Modus ist jetzt verinnerlicht und wir schaffen es jetzt, die ersten Produkte selber zu managen in den Teams, das, was du vorhin auch als Ziel formuliert hast.
00:25:42: Dem kommen wir, glaube ich, jetzt nahe und wahrscheinlich wird die große Herausforderung sein, dass das neue normal wird und nicht nur die Erfolge eines Experiments.
00:25:53: Genau.
00:25:54: Und ich glaube tatsächlich, und das nochmal ergänzend dazu, das ist sicherlich nicht etwas, was die PTO alleine stemmt, sondern das ist halt ein gesamten unternehmerischer Auftrag, den wir da haben, den wir da verfolgen.
00:26:09: Und da brauchen wir auch die Unterstützung, alle anderen.
00:26:11: Division bei Jobrad, weil sonst wäre man ein eigenes Unternehmen und das glaube ich wäre nicht erfolgreich.
00:26:18: Bei verschiedenen Automobilherstellern gesehen, wie gut das funktioniert.
00:26:26: Nur gut, das war doch ein schöner Schlussabschnitt.
00:26:30: Dann kann ich nur sagen, vielen vielen Dank, dass du hier warst.
00:26:34: Ich habe mich sehr gefreut, hier sein zu dürfen.
00:26:36: Es war sehr interessant und freue mich schon auf die nächsten Folgen.
00:26:40: Vielen Dank und ja.
00:26:42: Wir sagen bis ganz bald.
00:26:46: Vielen Dank fürs Zuhören.
00:26:47: Tschüss.
00:27:18: Ich werde mir auf die Zunge weisen.
00:27:20: Nein, ist gut.
00:27:25: Das
00:27:26: Leben ohne Rand.
00:27:26: Das
00:27:27: Leben ohne Rand, das Leben nur mit Technik an.
00:27:29: Das wäre einfach so wunderschön.
00:27:30: Ich
00:27:30: wäre so friedvoll.
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